04.06.2019
Pünktlich um 19.00 Uhr werden wir auf dem Hauptplatz vor dem Telldenkmal in Altdorf von unserer Tourismus-Führerin Martina Ziegler herzlich begrüsst und willkommen geheissen. Sie freut sich sehr über unser Interesse.
Als erstes zeigt sie uns ein Bild des ältesten Banners des Kantons Uri und lässt uns über die Unterschiede zum heutigen Kantonswappen rätseln. Gemäss Aussagen von Frau Ziegler wurden die Urner seit je als ein eher altmodisches, katholisches und mit einer gesunden Bauernschläue ausgestattetes Völklein charakterisiert. Bedeutung erlangte Uri bereits ab dem 13. Jahrhundert, als durch den Bau einer Brücke über die Schöllenenschlucht die Nord-Süd-Verbindung als wichtige Handelsroute sichergestellt wurde. So zählte man in Altdorf bereits vor dem Bau des Gotthardbahntunnels um 1875 jährlich rund 72‘000 Durchreisende.
Verheerend waren die drei Dorfbrände von Altdorf. Beim letzten Grossbrand 1799 wurden rund 450 Gebäude zerstört. Vier Menschen und zahlreiche Tiere fanden dabei den Tod. Dank der Hilfe durch die französische Besatzung konnte Altdorf wieder aufgebaut werden.
Im Lauf der Jahrhunderte hat sich der Kanton Uri zu einem modernen, aufgeschlossenen Kanton mit rund 36‘000 Einwohnern und innovativen Unternehmungen entwickelt.
Martina Ziegler erläutert uns die Geschichte rund um das Tell-Denkmal. Der Geschichte nach soll auf dem Hauptplatz eine Linde gestanden haben, an der Walterli Tell für den Apfelschuss platziert war. Später wurde dort der heute noch bestehende Brunnen erstellt und die erste kleine Tell-Statue darauf errichtet. Aufgrund zunehmenden Verfalls wurde diese durch eine Tell-Gips-Figur ersetzt, die von einem Schützenfest in Zürich stammte. Das dritte Denkmal wurde um 1900 in Bronze gegossen und steht bis heute in dieser Form auf dem Hauptplatz.
Historisch ist jedoch der heute noch begehbare Glockenturm neben dem Tell-Denkmal. Hinter dem Turm befand sich der Pranger, an dem Menschen wegen kleinster Delikte in aller Öffentlichkeit ausgestellt wurden.
Nachdem wir noch einen Blick auf das imposante Rathaus und die umliegenden Gebäude geworfen haben, verlassen wir den Hauptplatz.
Wir spazieren durch enge Gässchen zwischen Natursteinmauern. Altdorf verfügt über 16 km solcher Mauern, was mit dazu beigetragen hat, dass der Hauptort 2007 mit dem Wakker-Preis ausgezeichnet wurde.
Inmitten von Weinbergen erblicken wir auf einer Anhöhe das Kapuzinerkloster. Es wurde vor rund 400 Jahren von Karl Borromäus gegründet und war das erste Kapuzinerkloster nördlich der Alpen. Heute sind keine Patres mehr anwesend und die Gebäude werden für kulturelle Zwecke genutzt.
Wir passieren einen weiteren Brunnen, von welchem gemäss Geschichte der Apfelschuss gefallen sein soll, und erreichen die katholische Kirche St. Martin. Bereits im 7. Jahrhundert wurde eine erste Kirche errichtet, die im 10. Jahrhundert ersetzt wurde. Die zweite Kirche wurde durch einen Felssturz zerstört und die dritte fiel 1799 dem Dorfbrand zum Opfer. Dank Spenden aus Frankreich wurde sie in der heutigen Form wieder aufgebaut.
Mit vielen interessanten Eindrücken und neuen Erkenntnissen verabschieden wir uns mit dem herzlichsten Dank von Martina Ziegler
In die Pizzeria Moosbad werden wir kulinarisch verwöhnt und lassen den Abend genussvoll ausklingen.
Um 22.00 Uhr treten wir wohlgelaunt die Heimreise an.
Herzlichen Dank an Rosy für die Organisation des tollen Events.